Einleitung

Immer häufiger tauchen in den deutschen Medien Begriffe wie „Industrie 4.0“, „Wirtschaft 4.0“, „Arbeitsmarkt 4.0“, „Internet der Dinge“ oder Ähnliches auf. So war „Industrie 4.0“ und seine Folgen ein zentrales Thema auf dem Weltentwicklungsforum 2017 in Davos, auf mehreren Industriemessen der letzten Jahre in Hannover, den Computermessen CeBIT, auf den IT- (Informationstechnik) Gipfeln der Bundesregierung, Gewerkschaftskongressen um nur einige zu nennen. Es gibt eine Flut von Veröffentlichungen und Internetseiten zu diesem Thema.

In anderen fortgeschrittenen Industrieländern und in den sogenannten Schwellenländern wird ebenfalls eine bevorstehende industrielle Revolution thematisiert, in den englischsprachigen Ländern unter anderem mit den Begriffen „Industrial Internet“, „smart factory“, „second machine age“, „third industrial revolution“ und anderen Begriffen. Kern der bereits stattfindenden und sich beschleunigenden Veränderungen ist das verstärkte Eindringen von rechnergestützten Automatisierungs- und Kommunikationstechniken in die Produktionsprozesse und andere Bereiche der Gesellschaft.

Ein in der Öffentlichkeit vielbeachtetes Beispiel für die neuen Technologien ist das automatisierte Fahrzeug, in dem Sensoren das Auge des Fahrers ersetzen und auf Sensordaten beruhende Automatiken Hände und Fuß des Fahrers. An diesem Beispiel werden zunächst exemplarisch Bestandteile der neuen Technologien beschrieben, die auch in der Industrie 4.0 zum Einsatz kommen. Zuvor werden wesentliche Elemente der bisherigen Revolutionen der Produktivkräfte in der neueren Geschichte herausgearbeitet.

Ziel dieses Artikels ist es, die Automatisierungstechniken zu beschreiben, die derzeit viele Produktionsprozesse revolutionieren und dies auch weiter tun werden. Die fortschreitende Automatisierung betriebswirtschaftlicher Abläufe wird nur am Rande behandelt, obwohl sie ebenfalls die Produktionsverhältnisse verändert. Auch die Veränderungen anderer Bereiche der Gesellschaft durch die neuen Automatisierungs- und Kommunikationstechniken ist kein Thema des Artikels. Die Untersuchung erfolgt anhand der von Karl Marx entwickelten Begrifflichkeit der politischen Ökonomie, die kurz erläutert wird.

Anschließend wird eine Auswahl von Studien zu den möglichen Folgen der zunehmenden Automatisierung auf den Arbeitsmarkt vorgestellt und diskutiert. Zum Abschluss wird die Frage erörtert, ob die Entwicklung der Produktivkräfte ab einem gewissen Entwicklungsstand zu ihrer Weiterentwicklung notwendigerweise zu einer Änderung der gesellschaftlichen Produktionsweise führen muss.

Eine anschauliche Einführung in die aktuellen technischen Entwicklungen ist zum Beispiel in den Büchern „Arbeitsfrei“ ([1]) und „Smarte Maschinen“ ([2]) zu finden.

Fortsetzung:

->  Industrielle Revolution und Industrie 4.0