E-Mail-Zuschrift zu Kolja Wagner: China als neues Schlachtfeld einer sozialen Revolution

von Alfred Schröder

So ganz verstehe ich den Artikel „China als Schlachtfeld einer sozialen Revolution“ nicht. Folgt man dem Autor, so kann in China nicht die geringste Gefahr irgendwelcher sozialer Unruhen bestehen. Er schreibt in seinem Artikel:

„Die Gewinner des chinesisches Wirtschaftswunders sind nicht nur eine kleine Minderheit, sondern Hunderte Millionen Menschen. In den Städten befinden sich breite Schichten im Konsumrausch. Fast jeder Chinese isst, kleidet, lebt und wohnt heute besser, als vor den Reformen von 1979.“ Warum also sollte die chinesische Bevölkerung Revolution machen, wenn der Kapitalismus ihr die obigen – allerdings vom Autor unbelegten – Lebensverbesserungen gebracht hat?

Wer an diese kapitalistischen Segnungen allerdings nicht glaubt, der sollte die vom Autor selbst angegebenen Quellen am Ende des Artikels im Internet aufsuchen. Dort findet er dann folgende Aussagen der Betroffenen des Wirtschaftswunders:

„Worker:
Better to die fighting than starving to death.

Han:
Better to die fighting than starving to death?

Worker:
Do you know that many retrenched workers jumped from height to commit suicide? You can come to check. Some of our neighbours committed suicide like this and some even did it with their whole families.

Han:
Were they all from the oil industry?

Worker:
Yes.“

Aus: China Labour Bulletin