Der diesmalige Schwerpunkt über Rolle und Bewertung Stalins geht auf eine heftige Kontroverse im Autorenkreis der AzD zurück. Im Unterschied zu früheren Überzeugungen sieht Kolja Wagner mittlerweile die Politik Stalins als „wesentlichen Grund für das Scheitern des Sozialismus in der UdSSR“ und wirft Karuscheit in seinen „Anmerkungen zu Stalins Weg zum Sozialismus“ eine „zynische Verharmlosung der Verbrechen der KPdSU“ vor.
In seiner Antwort beruft der Kritisierte sich auf die objektive Entwicklung der Klassen in der Sowjetunion, insbesondere auf den neuen „Gesellschaftsvertrag“ zwischen Kollektivbauern und barbarisch-bäuerlichem Proletariat, der in den 30er Jahren geschlossen wurde.
Die Beiträge liegen seit Ende 2004 vor und sollten eigentlich spätestens zum 50.Jahrestag des XX.Parteitags der KPdSU im Februar 2006 erscheinen, wir sind jedoch erst jetzt dazu gekommen, sie für den Druck fertig zu stellen.
Abgeschlossen wird die Ausgabe durch zwei Literaturübersichten von Fritz Gött – zum einen über heutige Debatten, die in der Sozial- und Arbeitsmedizin über die Klassen- und Volksgesundheit geführt werden, zum andern über die Auseinandersetzung um die Darwinsche Evolutionstheorie, die insbesondere in den USA von Theoretikern des „Intelligent Design“ geführt wird.