Betrachtungen zum Verhältnis zwischen der Revolution der Produktivkräfte und der politischen Revolution

Die im vorangegangenen Kapitel vorgestellten Studien über mögliche Folgen der derzeitigen industriellen Revolution auf den Arbeitsmarkt haben ergeben, dass sie einen Sprengsatz für ein reibungsloses Weiterbestehen der kapitalistischen Produktionsweise in sich bergen. Daher soll abschließend die Frage erörtert werden, ob die Entwicklung der Produktivkräfte ein Stadium erreichen kann, das ihre Weiterentwicklung im Kapitalismus unmöglich macht. Ein Wissenschaftler, der diese Position vertrat, war Jürgen Kuczynski. Da Auffassungen, dass der Kapitalismus aufgrund seiner inneren Widersprüchlichkeit zusammenbrechen muss nicht selten waren, soll diese Frage stellvertretend anhand seiner Ausführungen diskutiert werden. Jürgen Kuczynski war ein bedeutender Historiker und Wirtschaftswissenschaftler. Eines seiner Hauptwerke ist die 40 Bände umfassende „Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus“. In ([68]) untersucht er die Wechselwirkung von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen. Der Band enthält auch kritische Bemerkungen und Ergänzungen von Wolfgang Jonas zu seinen Ausführungen.

Auf Seite 90 zitiert Jürgen Kuczynski aus MEW Band 13: „Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck davon ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolution ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der gesamte Überbau langsamer oder rascher um.“

Die von Jürgen Kuczynski thematisierte Frage lautet zugespitzt, ob die Produktionskräfte ab einem gewissen Entwicklungsstand zu ihrer Weiterentwicklung eine politische Revolution gegen das bestehende System erfordern, was einen Automatismus von Produktivkraftentwicklung und politischer Revolution bedeuten würde. In dieser Zuspitzung würde das vermutlich kein Marxist vertreten, jedoch waren solche Vorstellungen verbreitet. Jürgen Kuczynski legt eine solche Automatik durch seine Argumentation und Zitatauswahl nahe. Es ist anerkennenswert, dass er seine Thesen derart zugespitzt hat, dass sie zur Diskussion herausfordern, die Klarheit seiner Positionen erleichtert die Formulierung von Gegenpositionen.

Marx und Engels haben immer wieder eine Gleichrangigkeit des sogenannten subjektiven und objektiven Faktors betont, das heißt, dass die ökonomischen Verhältnisse entwickelt genug sein müssen, dass ihre weitere Entwicklung durch die gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnisse dauerhaft behindert wird und dass es politische Kräfte gibt, die die vorhandene Gesellschaft als Ganzes überwinden wollen. Ein Zitat soll zeigen, dass Marx nicht von einem solchen Determinismus ausgeht ([3], Seite 38): „Diese vorgefundenen Lebensbedingungen der verschiedenen Generationen entscheiden auch, ob die periodisch in der Geschichte wiederkehrende revolutionäre Erschütterung stark genug sein wird oder nicht, die Basis alles Bestehenden umzuwerfen, und wenn diese materiellen Elemente einer totalen Umwälzung, nämlich einerseits die vorhandenen Produktivkräfte, andererseits die Bildung einer revolutionären Masse, die nicht nur gegen einzelne Bedingungen der bisherigen Gesellschaft, sondern gegen die bisherige „Lebensproduktion“ selbst, die „Gesamttätigkeit“, worauf sie basierte revolutioniert – nicht vorhanden sind, so ist es ganz gleichgültig für die praktische Entwicklung, ob die Idee dieser Umwälzung schon hundertmal ausgesprochen ist – wie die Geschichte des Kommunismus dies beweist.“ Diese Gegenüberstellung soll nicht besagen, dass Marx und Engels keine widersprüchlichen Ansichten vertreten hätten. Dennoch wird ihr grundsätzlicher Zweifel an einem mechanischen Determinismus zwischen Produktivkraftentwicklung und sozialer Revolution deutlich.

Bevor ich die Argumentation Jürgen Kuczynskis näher behandle, will ich kurz auf den Begriff der Gesetzmäßigkeit eingehen. Dieser hat je nach Untersuchungsgegenstand einen unterschiedlichen Grad von Verbindlichkeit. Am striktesten sind Gesetze in Teilen der klassischen Physik, wie der Mechanik. Ein Gegenstand bewegt sich bei Vorhandensein von Schwerkraft immer in die Richtung des Gravitationszentrums und nicht einmal zu ihm hin und ein anderes Mal von ihm weg. Es gilt ein Ursache-Wirkungsprinzip, ein Determinismus, der bei gleicher Ausgangssituation immer zu denselben Ereignissen führt. Schon bei der Vorhersage des Wetters, das ebenfalls physikalischen Gesetzen folgt, gibt es diese Form der Zwangsläufigkeit nicht mehr und erst recht nicht in allen Bereichen, die sich mit lebendigen Objekten beschäftigen. Insbesondere für Menschen gilt die Notwendigkeit einer bestimmten Reaktion auf eine Situation nicht. Marx spricht daher bei gesellschaftlichen Entwicklungen von Tendenzen. Er meint damit, dass es eine innere Logik für eine bestimmte Entwicklungsrichtung gibt, sie aber nur eintritt, wenn sie durch bewusstes gesellschaftliches Handeln durchgesetzt wird.

Stellen wir die Argumentationskette von Jürgen Kuczynski dar. Er benennt vier Revolutionen der Produktivkräfte bis zu den 1970er Jahren. Die erste Etappe setzt er von 1540–1640 an, die zweite von 1760–1860, die dritte, die elektrotechnische Revolution, ab 1860, die vierte in der Jetztzeit von dem Jahr 1970 an. Jürgen Kuczinskys zweite Etappe ist die, die normalerweise als 1. industrielle Revolution bezeichnet wird. Jürgen Kuczynski charakterisiert die einzelnen Etappen so ([68], Seite 97): „Die erste Revolution erzwingt die Erschaffung kapitalistischer Verhältnisse und einer kapitalistischen Gesellschaft. Die dritte Revolution erzwingt die Schaffung sozialistischer Produktionsverhältnisse und einer sozialistischen Gesellschaft. Die zweite Revolution ersetzt die Hand bei der Führung der Werkzeuge durch die Maschine. […] Die vierte Revolution ersetzt die Hand bei der Führung der Maschine durch elektronische Steuerung.“ Und weiter auf Seite 99: „Man versteht die ungeheuerliche Bedeutung der zweiten und der vierten Revolution. Die zweite legt die Grundlage dafür, daß zum ersten Male in der Geschichte der Menschheit infolge der Steigerung der Produktivität die Werktätigen die Gesellschaft in die Hand nehmen können – die erste Voraussetzung für den Sozialismus als erster Phase des Kommunismus. Die vierte schafft den Kommunismus, in dem der Reichtum an Zeit, die nicht für die „Notwendigkeiten“ gearbeitet wird, gemessen wird. Beide Revolutionen können nur stattfinden in Gesellschaftsordnungen, die durch die erste und dritte Revolution geschaffen wurden […].“

Es würde zu weit führen, Jürgen Kuczynskis Aussage zu untersuchen, ob sich die kapitalistische Gesellschaft in Großbritannien bereits vor der industriellen Revolution herausgebildet hat. Sicher gab es dort bereits im Feudalismus Produktionsverhältnisse, wie sie für den Kapitalismus typisch sind, wie etwa die Lohnarbeit in der Manufaktur, der Heimarbeit und der Landwirtschaft. Ich bin der Meinung, dass die Lohnarbeit erst mit der breiten Durchsetzung der industriellen Revolution vorherrschend wurde und zu einer neuen Gesellschaftsordnung führten. Die Elemente einer neuen Produktionsweise und Gesellschaftsordnung entstehen immer im Schoß der alten Gesellschaft, wie dies Marx im Zitat des nächsten Abschnitts darstellt.

Jürgen Kuczynskis Standpunkt ist, dass Revolutionen der Produktivkräfte erst nach einer gesellschaftlichen Revolution möglich sind, und diese bei einem gewissen Stand der Produktivkräfte unvermeidlich ist. Dazu zitiert er auf Seite 107 Lenin: „Die Technik des Kapitalismus wächst mit jedem Tag mehr und mehr über die gesellschaftlichen Bedingungen hinaus, die die Werktätigen zur Lohnsklaverei verdammt.“ Und Jürgen Kuczynski merkt dazu an: „Ja, diese Produktivkraft wächst über die gesellschaftlichen Bedingungen hinaus, empört sich gegen seine Produktionsverhältnisse und erzwingt ihre revolutionäre Umwandlung!“ Diese Aussage steht im Gegensatz zu der Aussage von Marx zu diesem Thema: „Eine Gesellschaftsformation geht nie unter, bevor alle Produktivkräfte entwickelt sind, für die sie weit genug entwickelt ist, und neue höhere Produktionsverhältnisse treten nie an die Stelle, bevor die materiellen Existenzbedingungen derselben im Schoß der alten Gesellschaft ausgebrütet sind.“ ([17], Seite 9). Wir wissen inzwischen, dass automatisierte Produktion mit elektronischer Steuerung durchaus unter kapitalistischen Verhältnissen möglich ist, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich das grundsätzlich ändert. Der Kapitalismus besitzt offensichtlich ein größeres Krisen- und Konfliktlösungspotential, als sich mancher Marxist erhofft. Dies kann auch für die gesellschaftlichen Folgen der Automatisierung möglich sein. In der Geschichte des Marxismus hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen die Marxisten den ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklungsgrad der vorhandenen Gesellschaft überschätzten, was sich auch in den Diskussionen über den Charakter von durchzuführenden politischen Revolutionen und der dafür erforderlichen Bündnispartner niederschlug. Umgekehrt stellt sich aber auch die Frege, wie Revolutionen, die eine alte Gesellschaftsordnung trotz gering entwickelter Produktivkräfte stürzen konnten, einen Weg zum Sozialismus beschreiten können.

Die von Jürgen Kuczynski aufgeworfene Frage ist von großer Bedeutung, denn durch die Automatisierung spitzen sich tatsächlich die Verhältnisse zwischen den Produktivkräften und den Produktionsverhältnissen zu. Folgt man einem simplifizierten Gedankenmodell, so ist in einer flächendeckenden vollautomatisierten Produktion so gut wie kein Arbeiter mehr beschäftigt. Für das Kapital verringert sich damit die Möglichkeit, sich Mehrwert anzueignen, was jedoch Zweck und Grundlage der kapitalistischen Produktion ist. Falls keine Ersatzarbeitsplätze geschaffen werden können, sinkt die zahlungsfähige Nachfrage und dem Staat fehlen Steuereinkünfte. Auch wenn eine solchermaßen vereinfachte Situation nicht eintreten wird, so zeigt das Gedankenmodell doch, dass die Möglichkeiten für einen ewigen Fortbestand der kapitalistischen Produktionsweise beschränkt sind, so wie das bei früheren Produktionsweisen auch der Fall war.

Marx sagt dazu ([69], Seite 593): „Das Kapital ist selbst der prozessierende Widerspruch [dadurch], daß es die Arbeitszeit auf ein Minimum zu reduzieren strebt, während es andrerseits die Arbeitszeit als einziges Maß und Quelle des Reichtums setzt. Es vermindert die Arbeitszeit daher in der Form der notwendigen, um sie zu vermehren in der Form der überflüssigen; setzt daher die überflüssige in wachsendem Maß als Bedingung – question de vie et de mort – für die notwendige. Nach der einen Seite hin ruft es also alle Mächte der Wissenschaft und der Natur wie der gesellschaftlichen Kombination und des gesellschaftlichen Verkehrs ins Leben, um die Schöpfung des Reichtums unabhängig (relativ) zu machen von der auf sie angewandten Arbeitszeit. Nach der andren Seite will es diese so geschaffnen riesigen Gesellschaftskräfte messen an der Arbeitszeit und sie einbannen in die Grenzen, die erheischt sind, um den schon geschaffnen Wert als Wert zu erhalten. Die Produktivkräfte und gesellschaftlichen Beziehungen – beides verschiedne Seiten der Entwicklung des gesellschaftlichen Individuums – erscheinen dem Kapital nur als Mittel und sind für es nur Mittel, um von seiner bornierten Grundlage aus zu produzieren. In fact aber sind sie die materiellen Bedingungen, um sie in die Luft zu sprengen. […]. Wealth […] ist disposable time außer der in der unmittelbaren Produktion gebrauchten für jedes Individuum und die ganze Gesellschaft“. Für Marx ist also die Entwicklung der Widersprüche eine materielle Bedingung, um die kapitalistische Herrschaft in die Luft zu sprengen, erzwingt den Wechsel aber nicht. Dazu ist eine Revolutionierung der Mehrheit der Bevölkerung erforderlich, die die gesamten bisherigen Lebensbedingungen in Frage stellt.

Jürgen Kuczynski konstatiert demgegenüber einen Determinismus zwischen der Revolution der Produktivkräfte und einer politischen Revolution – das eine nicht ohne das andere. Dieser Determinismus widerspricht auch den historischen Erfahrungen. Die erste Revolution unter Führung einer kommunistischen Partei fand nicht in einem der am weitesten entwickelten kapitalistischen Länder statt, sondern im rückständigen Russland. Für Russland und die nachfolgenden Revolutionen unter der Führung von kommunistischen Parteien sind zwei historische Gegebenheiten besonders auffällig:

  1. Sie fanden als Folge von Kriegen bei einer durch den Krieg geschwächten Zentralgewalt der alten Ordnung statt. Die Revolutionierung der Massen erfolgte weitgehend aufgrund von kriegsbedingtem Hunger und der Forderung nach Frieden.
  2. Sie fanden in gering entwickelten Ländern mit zahlenmäßig dominierender Bauernschaft bei weitgehend fehlendem Eigentum der kleinen Bauern an Grundbesitz statt. So waren auch die Forderungen der Bauern ein wesentlicher Bestandteil der revolutionären Programme. Bourgeoisie und Proletariat waren schwach entwickelt.

Zum ersten Punkt schreibt Eric Hobsbawm ([70], Seite 78/79): „Revolution war das Kriegskind des 20. Jahrhunderts. […] Nur die USA tauchten aus den Weltkriegen in beinahe dem gleichen Zustand auf, in dem sie in sie eingetreten waren – nur etwas gestärkt. Für alle anderen Staaten bedeutete das Ende der Kriege: Umsturz.“ Nach dem ersten Weltkrieg verschwanden in allen besiegten Ländern die Monarchien, auch in den Siegerländern entstanden soziale Unruhen. Das Kriegselend war eine wesentliche Triebkraft für die Revolutionierung der Massen. Es war das Verdienst der kommunistischen Partei unter der Führung Lenins, dass sie unter der Parole „Brot, Frieden, Land“ Arbeiter und Bauern zum Sturz der alten Ordnung gewinnen konnte und die Macht trotz Diktatfrieden, Konterrevolution und ausländischer Intervention behaupten konnte. Das Beispiel der russischen Revolution zeigt, dass es keinen Automatismus zwischen dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte und einer erfolgreichen Revolution unter Führung einer kommunistischen Partei gegen die bisherige Ordnung gibt.

Zum zweiten Punkt: Nach den gängigen Vorstellungen der kommunistischen Bewegung gab es aufgrund der Rückständigkeit Russlands keine Grundlage für eine sozialistische Revolution. Im Unterschied zu Jürgen Kuczynskis Ausführungen wurde sie also nicht dadurch erzwungen, dass die Produktivkräfte über die gesellschaftlichen Verhältnisse hinausgewachsen waren. Dies bedeutet aber auch, dass der Versuch unter diesen Bedingungen den Sozialismus aufzubauen sehr schwierig oder sogar kaum möglich ist

Auch Lenin war sich über die Einschätzung des Charakters der russischen Oktoberrevolution von 1917 nicht sicher und ging lange davon aus, dass sie nur erfolgreich sein könne, wenn sie von einer sozialistischen Revolution in einem weiter entwickelten kapitalistischen Staat wie etwa Deutschland unterstützt würde. Der Charakter der russischen Revolution wird im Buch von Alfred Schröder und Heiner Karuscheit untersucht ([71]).

Aufgrund anderer historischer Bedingungen stellt sich die Frage des Wegs zur Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft heute anders als zur Zeit der russischen Oktoberrevolution. Zum einen spielt die Bauernschaft in den kapitalistischen Ländern keine Rolle mehr, zum anderen war die Schwächung der alten Ordnung durch einen Krieg eine besondere historische Situation. Diese Form der Schwächung einer Gesellschaftsordnung kann natürlich keine notwendige Voraussetzung für den Übergang zu einer sozialistischen Gesellschaft sein. Der Zerfall der meisten ‚realsozialistischen‘ Staaten hat darüber hinaus die Frage aufgeworfen, ob die dort praktizierte Planwirtschaft der kapitalistischen Produktionsweise überlegen ist. Als ‚realsozialistische‘ Staaten werden die bisher nach einer Revolution unter Führung einer kommunistischen Partei entstandenen Staaten bezeichnet. Dass eine staatlich gelenkte Wirtschaft und Gesellschaft sehr erfolgreich sein kann, zeigt das Beispiel der Volksrepublik China. Historisch gesehen, waren Planwirtschaften erfolgreicher Bestandteil bei der Industrialisierung vorindustrieller Gesellschaften. Bezüglich China wird kontrovers diskutiert, ob China ein sozialistischer oder ein kapitalistischer Staat ist, da dort auf der einen Seite kapitalistische Betriebe vorhanden sind und andererseits die Wirtschaft stark staatlich reguliert wird, was nach einer Aufhebung des Privateigentums an den Produktionsmitteln im Sozialismus der Fall sein wird.

In diesem Aufsatz habe ich vor allem versucht, den technologischen Inhalt der gegenwärtigen Revolution der Produktivkräfte zu beschreiben. Als politische Schlussfolgerung ergibt sich, dass der Entwicklungsstand der Produktivkräfte eine neue Gesellschaftsform ermöglicht und erforderlich werden lässt. Ermöglicht, weil er erlaubt, dass der Mensch immer mehr aus dem Produktionsprozess heraustreten kann. Da dieser Prozess bei kapitalistischer Produktionsweise zu einer systematischen Arbeitslosigkeit führen muss, die bei den gegebenen Herrschaftsverhältnissen auch bei einer Rückkehr zu einer beschleunigten Akkumulation schwer zu kompensieren ist, werden die Diskussionen über die Zukunft des kapitalistischen Wirtschaftssystems zunehmen.

In diesem abschließenden Kapitel wurde ansatzweise die Frage diskutiert, ob die Entwicklung der Produktivkräfte im Kapitalismus irgendwann zu einem Stillstand kommen muss, wenn sich keine höhere Gesellschaftsform entwickelt. Dafür gibt es meiner Meinung nach keine stichhaltigen Belege. Zusammenfassend bleibt: Die Widersprüche des Kapitalismus behindern die Entwicklung der Produktivkräfte, der Übergang zum Sozialismus kann aber nur durch eine politische Revolution erfolgen.

Fortsetzung:

-> Literatur