Vorbemerkung

Diesmal werden die Aufsätze zur Diskussion von einem einzigen Beitrag
gefüllt
, nämlich der Fortsetzung der Betrachtungen von Fritz Gött über die vor-
kapitalistischen Gesellschaftsformationen im alten China (AzD-Nr. 79). Da die
Darstellung der Epoche der chinesischen Revolution von
1911 bis 1949 länger
als geplant ausgefallen ist und wir den Artikel angesichts der Zeiträume
zwischen den einzelnen AzD-Ausgaben nicht stückeln wollten, haben wir uns zu
dieser Lösung entschlossen.

Nach der Vorgeschichte des Eindringens der imperialen Mächte in China
wendet sich der Autor seinem eigentlichen Gegenstand zu. Sein Ausgangspunkt
ist die Auffassung, dass China zu Beginn des
20.Jahrhunderts weder feuda-
listisch noch halbfeudal war, sondern eine vorkapitalistische Gesellschafts-
formation mit vereinzelten kapitalistischen Inseln. Nach einer Skizze der Klas-
senverhältnisse, die dieser Charakterisierung zugrunde liegen, steht im Zentrum
der Darstellung der antijapanische Krieg sowie die damit verflochtene soziale
Revolution, die von der KPChinas unter Führung
Mao Tsetungs vorangetrieben
wurde.

Dabei wird zum einen die Politik der Guomindang unter Tschiang Kai-shek
behandelt, aber auch die Differenzen innerhalb der KPChinas sowie zwischen
ihr und der Komintern bzw. Stalin über die einzuschlagende Revolutions-
strategie.

Abschließend wirft der Autor die Frage nach dem Charakter der Revolution auf,
die er mit der Kennzeichnung als demokratische Volksrevolution unter kommu-
nistischer Führung beantwortet.